Willy Rosen

Warum hat bloß das Zebra so viel Streifen? (2014)

Willy Rosen- ein musikalisches Portrait.

Premiere am 23.2.2014 im HÖRSalon in der Giesebrechtstraße, Berlin.

Konzeption: Sabine Swoboda

am Klavier: Herbert Goetz

www.kulturmanagement-berlin.de




Warum hat bloss das Zebra so viel Streifen? (2008)

Auf der Suche nach Willy Rosen (1894 Magdeburg-1944 Auschwitz)

mit

Tobias Keil
Sabine Swoboda
Matthias Binner/Herbert Goetz

musikalische Einrichtung, Klavier, diverses Klangwerk: Matthias Binner

Idee und Text, Akkordeon: Sabine Swoboda

Premiere im Forum Gestaltung Magdeburg im Rahmen der Woche der jüdischen Kultur und Geschichte Magdeburgs 2008


 Sie: Wie sehen Sie überhaupt aus? So...Ist Ihnen das nicht unangenehm?

Er: Unangenehm? Nein. Aber kühl. Wenn es der Ofen nicht mehr tut...

Sie: Jaja.

Er: Wenn Sie gestatten?

Sie: Und? Besser?

Er: Moment noch.

Sie: Entschuldigung. Sie haben Ihre Hände unter meinen Achseln. Sind sie jetzt wieder warm?

Er:  Warm? Ja. Warm. Kein Wunder.

Sie: Dann können Sie sie ja wieder zu sich nehmen...Und? was machen wir jetzt?


Neo Gallery

Willy Rosen, einer der kreativsten Unterhaltungskünstler im Berlin der 20er und 30er Jahre, genoss die ungeteilte Begeisterung eines stetig wachsenden Publikums. Als Botschafter eines neuen, weltoffenen und lebensvollen Deutschlands der Kriegszwischenzeit prägten jüdische Künstler bis zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten weitgehend den populären Unterhaltungsbereich. Nach 1933 wird mit dem Auslöschen der jüdischen Bevölkerung durch den Holocaust dieser Kultur mit ihrer Kreativität, ihrem Scharfsinn und Witz ein Ende gesetzt.

Willy Rosen war gebürtiger Magdeburger. Schon während seiner Schulzeit wandte er sich der Musik zu. Seine Eltern schickten ihn zur Ausbildung in die Textilbranche nach Berlin. Nach Kriegsdienst an der Ostfront kehrte er 1919 nach Berlin zurück.Er trat fortan als Klavierbegleiter von Stummfilmen in den großen Kinopalästen auf und spielte in den renommierten berliner Kabaretts. Im Laufe seiner Karriere verfasste er mehr als 1000 Schlager, sowie Revuen und Lustspiele, komponierte und textete für Rundfunk und Tonfilm.

Tourneen führten ihn in die Niederlande, die Schweiz, die Tschechoslowakei und nach Österreich, Ungarn, Dänemark, Belgien.

Nach 1933 musste Rosen Deutschland verlassen, ging nach Österreich und in die Schweiz. Er gründete das "Kabarett der Prominenten" und floh, als ihm die Schweiz eine dauerhafte Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung verweigerte, in die Niederlande. Zusammen mit anderen emigrierten Künstlern setzte er hier seine Arbeit fort. Mehrmals kehrte er nach Berlin zurück und trat bei Veranstaltungen des Jüdischen Kulturbunds auf.

Rosen wurde 1943 in Amsterdam verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork deportiert. in Westerbork schuf er auf Weisung des Kommandanten Gemmeker zusammen mit dem Komiker Max Ehrlich die "Bühne Lager Westerbork", eine Kabarettbühne für die nach Auschwitz zu deportierenden Juden und für geladene Gäste des Kommandanten.

Mit Auflösung des Lagers wurde Rosen nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz deportiert und Ende 1944 in einer Gaskammer ermordet.

Sein steter Auftrittsslogan lautete: "Der Text und die Musik sind von mir!"

"Miese Zeiten! Miese Zeiten!

Wo man hinsieht, wo man hinhört: lauter Pleiten!"

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